DNS-Server antwortet nicht: Ursachen und Lösungen

Es gibt kaum eine frustrierendere Situation beim Surfen im Internet, als wenn plötzlich eine Fehlermeldung erscheint, die besagt: „DNS-Server antwortet nicht.“ Diese Fehlermeldung kann viele Ursachen haben und ist sowohl für IT-Profis als auch für Endnutzer ein häufiges Problem, das sowohl in Heimnetzwerken als auch in Unternehmensumgebungen auftreten kann. Aber was genau bedeutet „DNS-Server antwortet nicht“? Was sind die Ursachen, und vor allem, wie kann man dieses Problem effektiv beheben?
In diesem Artikel gehen wir detailliert auf das Problem ein, erklären, warum dieser Fehler auftritt und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt, sowohl für Endnutzer als auch für IT-Administratoren. Besonders für Unternehmen, bei denen Netzwerkinfrastrukturen und Internetverbindungen für die tägliche Arbeit unerlässlich sind, ist es wichtig, DNS-Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, um Ausfallzeiten zu vermeiden.
Wie funktioniert DNS und warum ist es wichtig?
Das Domain Name System (DNS) ist ein entscheidendes Element der Internet-Infrastruktur. Es ist im Wesentlichen ein hierarchisches System zur Namensauflösung von Internetadressen. Jede Webseite, die Sie im Internet besuchen, ist mit einer bestimmten IP-Adresse verknüpft. Stellen Sie sich vor, das DNS ist wie ein Telefonbuch des Internets. Wenn Sie den Namen einer Website eingeben, fragt Ihr Computer den DNS-Server nach der zugehörigen IP-Adresse. Der DNS-Server antwortet mit der IP-Adresse, und Ihr Computer kann dann eine Verbindung zur Website herstellen.
Wenn der DNS-Server jedoch nicht richtig funktioniert oder nicht erreichbar ist, können Sie keine Verbindung zu einer Website herstellen, obwohl Ihr Gerät mit dem Internet verbunden zu sein scheint. Das führt zu der Fehlermeldung „DNS-Server antwortet nicht“. Der Fehler tritt auf, wenn der DNS-Server keine Antwort auf die Anfrage des Geräts liefert, wodurch Sie keine Webseite erreichen können.
Häufige Ursachen für DNS-Probleme
DNS-Probleme können verschiedene Ursachen haben, von simplen Netzwerkfehlern bis hin zu komplexeren Problemen mit der Softwarekonfiguration. Das Verständnis der häufigsten Ursachen hilft dabei, Fehler schneller zu erkennen und zu beheben.
Netzwerkprobleme und Provider-Ausfälle
Eine der häufigsten Ursachen für DNS-Probleme sind Netzwerkprobleme oder Ausfälle bei Ihrem Internetanbieter. Wenn der DNS-Server des Providers oder der Router, über den Sie sich mit dem Internet verbinden, ausfällt oder ein technisches Problem auftritt, kann es sein, dass der DNS-Server nicht mehr erreichbar ist. In solchen Fällen können Sie keine Internetseiten aufrufen, da Ihr Gerät keine DNS-Antwort erhält.
Darüber hinaus können auch schwache WLAN-Verbindungen oder defekte Netzwerkhardware (z. B. Router oder Modem) dazu führen, dass die Verbindung zum DNS-Server unterbrochen wird.
DNS-Cache-Probleme
Der DNS-Cache ist eine temporäre Speicherdatei, in der Ihr Gerät die IP-Adressen von bereits besuchten Websites speichert, um Ladezeiten zu verkürzen. Wenn der DNS-Cache veraltet oder beschädigt ist, kann dies dazu führen, dass Ihr Gerät nicht mehr in der Lage ist, den richtigen DNS-Server zu kontaktieren oder eine falsche IP-Adresse für eine Website zu verwenden.
Ein weiteres häufiges Problem ist, wenn ein DNS-Server zwischenzeitlich die IP-Adresse einer Seite geändert hat, aber Ihr Gerät weiterhin auf den alten Cache zugreift, was zu Fehlern führen kann.
Fehlerhafte Netzwerkeinstellungen
Fehlerhafte Netzwerkeinstellungen können ebenfalls DNS-Probleme verursachen. Dies kann durch falsche DNS-Server-Einträge im Router oder in den Netzwerkeinstellungen des Geräts sowie durch eine ungültige IP-Konfiguration (wie falsche Subnetzmasken oder Gateways) verursacht werden. Wenn Ihr Gerät keine gültigen Netzwerkinformationen erhält, kann es den DNS-Server nicht erreichen.
Veraltete Software oder Browser
Ein weiteres, oft übersehenes Problem ist veraltete Software, insbesondere der Webbrowser. Ein veralteter Browser oder Betriebssystem verursacht zwar selten direkt DNS-Probleme, jedoch kann es durch veraltete Netzwerkprotokolle oder inkompatible Einstellungen zu indirekten Problemen mit DNS-Abfragen kommen. Zudem erschwert ältere Software teilweise eine korrekte Kommunikation mit modernen DNS-Servern, was in Verbindung mit anderen Fehlerquellen DNS-Probleme begünstigen kann. Moderne Browser und Betriebssysteme optimieren die Kommunikation mit DNS-Servern, aber veraltete Software kann diese Optimierungen beeinträchtigen.
Malware oder Schadsoftware
Auch Malware und Viren können Ursache von DNS-Problemen sein, indem sie beispielsweise Ihre DNS-Einstellungen manipulieren oder Ihre DNS-Abfragen auf manipulierte Server umleiten. Wenn Sie vermuten, dass Schadsoftware für DNS-Probleme verantwortlich sein könnte, empfiehlt es sich, einen Virenscan durchzuführen und eine Sicherheitssoftware zu verwenden, um einen Virus auszuschließen oder zu beheben.
Lösungsmöglichkeiten bei DNS-Problemen
Zum Glück lassen sich viele DNS-Probleme mit einfachen Maßnahmen schnell beheben. In diesem Abschnitt stellen wir praktische Lösungsmöglichkeiten vor, die sowohl Endnutzer als auch Administratoren leicht umsetzen können.
Ändern des Browsers
In einigen Fällen ist das Problem spezifisch für den Browser, den Sie verwenden. Ein Wechsel zu einem anderen Browser wie Chrome, Firefox oder Edge kann das Problem lösen. Manchmal hilft es auch, den Browser zurückzusetzen oder Cookies und Cache zu löschen, um sicherzustellen, dass keine fehlerhaften Daten im Weg stehen.
Neustarten des Routers
Ein einfacher, aber oft effektiver Schritt ist, den Router neu zu starten. Der Router verwaltet alle Verbindungen zwischen Ihrem Gerät und dem Internet, einschließlich DNS-Abfragen. Ein Neustart des Routers kann die Verbindung zu den DNS-Servern zurücksetzen und temporäre Verbindungsprobleme lösen.
Überprüfen der Firewall
In einigen Fällen kann eine Firewall DNS-Anfragen blockieren oder filtern. Überprüfen Sie daher Ihre Firewall-Einstellungen, um sicherzustellen, dass DNS-Abfragen (Port 53 UDP/TCP) zugelassen werden. Erstellen Sie testweise eine Ausnahmeregel für DNS oder deaktivieren Sie die Firewall kurzzeitig, um zu prüfen, ob dies die Ursache des Problems ist. Eine vollständige Deaktivierung sollte jedoch nur als letzter Ausweg dienen, da dies erhebliche Sicherheitsrisiken birgt.
Wechseln des DNS-Servers
Eine der häufigsten Lösungen für DNS-Probleme ist das Ändern des DNS-Servers. Viele Internetanbieter bieten DNS-Server an, die manchmal langsamer oder weniger zuverlässig sind. Öffentliche DNS-Server sind in der Regel schneller und bieten mehr Zuverlässigkeit. Zu den bekanntesten öffentlichen DNS-Servern gehören:
- Google DNS: 8.8.8.8 und 8.8.4.4
- Cloudflare DNS: 1.1.1.1 und 1.0.0.1
- OpenDNS: 208.67.222.222 und 208.67.220.220
Anleitung zum Ändern des DNS-Servers über den Router und Windows
Router: Um den DNS-Server für alle Geräte in Ihrem Netzwerk zu ändern, loggen Sie sich in die Router-Einstellungen ein (häufig über die IP-Adresse des Routers, z. B. 192.168.1.1). Dort können Sie die DNS-Server-Adressen manuell eingeben und speichern.
Windows 11:
- Öffnen Sie die Netzwerk- und Interneteinstellungen.
- Wählen Sie Adaptereinstellungen ändern.
- Rechtsklicken Sie auf Ihre aktive Netzwerkverbindung und wählen Sie Eigenschaften.
- Wählen Sie Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4) und klicken Sie auf Eigenschaften.
- Aktivieren Sie Folgende DNS-Serveradressen verwenden und geben Sie die gewünschten DNS-Server-Adressen ein.
Android DNS-Server ändern
- Öffnen Sie die WLAN-Einstellungen.
- Tippen Sie auf das Netzwerk, mit dem Sie verbunden sind.
- Wählen Sie IP-Einstellungen und stellen Sie es auf Statisch.
- Geben Sie die gewünschten DNS-Server-Adressen in die entsprechenden Felder ein.
iPhone DNS ändern
- Öffnen Sie die WLAN-Einstellungen.
- Tippen Sie auf das WLAN-Netzwerk, mit dem Sie verbunden sind.
- Scrollen Sie nach unten und wählen Sie DNS konfigurieren.
- Wählen Sie Manuell und geben Sie die gewünschten DNS-Server-Adressen ein.
Erweiterte Lösungsansätze
Für erfahrene Anwender und IT-Administratoren gibt es erweiterte Methoden zur Diagnose und Behebung von DNS-Problemen. Diese fortgeschrittenen Ansätze ermöglichen eine gezielte und effektive Fehlersuche bei komplexeren Situationen.
Verwendung der PowerShell für erfahrene Nutzer
Fortgeschrittene Nutzer können DNS-Probleme mithilfe der PowerShell oder Eingabeaufforderung beheben. In der klassischen Eingabeaufforderung (CMD) verwenden Sie den Befehl ipconfig /flushdns. Alternativ steht in der PowerShell der native Befehl Clear-DnsClientCache zur Verfügung, der dasselbe Ergebnis liefert: Der lokale DNS-Cache wird geleert, und Ihr Computer stellt eine neue Anfrage an den DNS-Server.
Deaktivieren sekundärer Verbindungen und Peer-to-Peer-Feature
Manchmal können sekundäre Verbindungen oder Peer-to-Peer-Funktionen in Ihrem Netzwerk die DNS-Anfragen stören.Eine Peer-to-Peer-Funktion (P2P) bezeichnet eine Netzwerkstruktur oder -funktion, bei der einzelne Computer (die sogenannten „Peers“) direkt miteinander kommunizieren, anstatt über einen zentralen Server Daten auszutauschen. Das Deaktivieren dieser Funktionen in den Netzwerkeinstellungen kann dazu beitragen, DNS-Probleme zu beheben, während ein Cloud-first Backup und Notfallwiederherstellung für Server und Workstations vor Datenverlust bei schwerwiegenden Netzwerkproblemen schützt.
Einsatz von Remote-Management-Tools
In Unternehmensnetzwerken kann der Einsatz von Remote-Management-Tools wie N‑sight RMM dabei helfen, DNS-Probleme schnell zu erkennen und zu beheben, ohne dass technischer Support vor Ort erforderlich ist. Diese Tools ermöglichen es Administratoren, die DNS-Konfigurationen aus der Ferne zu überprüfen und anzupassen.
DNS-Probleme in Unternehmensnetzwerken
In großen Unternehmensnetzwerken, in denen viele Benutzer und Geräte auf das Internet zugreifen, können DNS-Probleme besonders komplex sein. Ein interner DNS-Server muss regelmäßig gewartet und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass alle Geräte problemlos auf Webressourcen zugreifen können. Eine falsche DNS-Konfiguration im Unternehmensnetzwerk kann den gesamten Arbeitsfluss der Mitarbeiter beeinträchtigen.
Die Verbindung zwischen DHCP und DNS ist ein weiterer kritischer Punkt. Wenn das DHCP-System falsche DNS-Server-Adressen an die Geräte verteilt, können DNS-Probleme auftreten, die sich negativ auf die Arbeitsproduktivität auswirken.
Fazit
DNS-Probleme wie „DNS-Server antwortet nicht“ sind frustrierend, aber meist relativ einfach zu beheben. Durch die Anwendung der richtigen Lösungsansätze – wie das Wechseln des DNS-Servers oder das Leeren des DNS-Caches – können Sie das Problem in den meisten Fällen schnell beheben.
Für Unternehmen ist es entscheidend, DNS-Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu beheben, um Ausfallzeiten und Produktivitätsverluste zu vermeiden. Auch Endnutzer profitieren von einem tieferen Verständnis des DNS-Systems und der Fehlerbehebung, da sie so schneller reagieren können, wenn DNS-Probleme auftreten.
Häufig gestellte Fragen
Wie beeinflusst ein DNS-Problem die Internetgeschwindigkeit?
Ein DNS-Problem kann dazu führen, dass Ihre Internetverbindung insgesamt langsamer wird oder bestimmte Seiten gar nicht mehr geladen werden können. In schweren Fällen kann es die gesamte Internetnutzung unterbrechen, da DNS-Abfragen für das Laden von Webseiten erforderlich sind.
Welche DNS-Server sind die besten?
Öffentliche DNS-Server wie Google DNS, Cloudflare DNS und OpenDNS sind bekannt für ihre Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit. Sie sind in der Regel schneller und sicherer als die Standard-DNS-Server, die von vielen Internetanbietern bereitgestellt werden.
Wie kann man zukünftige DNS-Probleme vermeiden?
Um zukünftige DNS-Probleme zu vermeiden, sollten Sie regelmäßig den DNS-Cache leeren, Ihren Router und Ihre Geräte auf dem neuesten Stand halten und ggf. auf einen zuverlässigen öffentlichen DNS-Server umsteigen. In Unternehmensnetzwerken ist es zudem wichtig, regelmäßig Wartungsarbeiten an internen DNS-Servern durchzuführen.
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